Samstag, 19. Januar 2013

Düsseldorf: Ausgrenzung von Künstlern mit geistiger Behinderung geht weiter.

Ausgegrenzt: Bilder von Michaela Panilas, Studio 111, Haus St. Josef,
Düsseldorf, in der Ausstellung „Als sei nichts unmöglich“.
Die Ausgrenzung geht weiter
Warum die Künstler des offenen Ateliers Studio 111, Haus St. Josef in Düsseldorf, seit drei Jahren nicht am städtisch organisierten Atelierrundgang teilnehmen dürfen ist weiterhin ungeklärt. Selbst nach vier Monaten gibt es noch keine Reaktionen oder gar Erklärungen von offizieller Seite.

Keine Bewegung des Bürgermeisters
Um die Ausgrenzung von Künstlern mit geistiger Behinderung zu hinterfragen, und, wenn möglich zu beenden, hatte der Vorstand des gemeinnützigen Vereins Jason Rø e.V. einen Brief an den Bürgermeister gesandt und um Aufklärung und ein klares Statement gebeten.
Weiterhin hatte dieser Blog, „Der Künstler als Kritiker“, zusätzlich einen Text, mit ähnlichem Inhalt, als offenen Brief bereits am 14. September 2012 veröffentlicht. In beiden Fällen gab es – bis heute – keinerlei Antwort. Auch die Presse hält sich ungewöhnlich bedeckt.

Der Behindertenbeauftragte des Landes NRW
Mittlerweile ist vom Verein Jason Rø e.V. eine Anfrage an den Behindertenbeauftragten NRW, Herrn Norbert Killewald, zur Klärung der Sachlage und zur Erlangung eines Statements eingereicht worden. Die Einreichung wurde von dort im November 2012 bestätigt. Heute, am 22. Januar 2013, erreicht uns die offizielle Nachricht, das auch das Büro des Behindertenbeauftragten NRW seine Anfrage an die Verantwortlichen Düsseldorfs wiederholt hat, da bis dato keine Antwort eingetroffen ist.
In diesem Zusammenhang ist die Beschlussfassung der Stadt von Mitte Dezember 2012, den Austragungsort der Special Olympics, also die Olympiade für geistig Behinderte nach Düsseldorf zu holen, von besonderem Interesse.

Events und Verantwortung
Auch wenn Events gut sind für die Düsseldorfer Selbstdarstellung, entbindet das keinesfalls vor der täglichen Verantwortng und einer Auseinandersetzung mit Themen der Ausgrenzung, eventueller Tabus und ihre Zusammenhänge zum Bereich der Kultur. Denn auch die offizielle Sichtweise auf den Künstler im Allgemeinen steht hier zur Diskussion und damit auf dem Spiel.
Wir warten weiterhin auf eine schriftliche Stellungnahme.
Wir bleiben dran.


Carsten Reinhold Schulz
und
Vorstand von JASON RØ e.V.
zur Förderung der Art brut
und Künstler mit geistiger Behinderung

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