-->
Offener Brief an die
Stadt und die RP Düsseldorf
Von:
Düsseldorfer Räume
für Kunst, Experiment und Teilhabe im Kulturbahnhof-Gerresheim.
www.kulturbahnhof-gerresheim.de,
0211.20 974 364
„Kunst findet statt –
nicht umgekehrt.“
Die
begonnene und von der RP begleitete Diskussion über Entwicklungsmöglichkeiten
der Kultur ist sicher gut für Düsseldorf.
Das Auftreten etlicher Akteure impliziert jedoch die Einbindung vieler Künstler und kulturell engagierter Gruppen an den Entscheidungsfindungsprozessen. Dies könnte sich jedoch, gerade im Hinblick auf die Beteiligung bisher vernachlässigter Gesellschaftsgruppen, möglicherweise als eine fatale Fehleinschätzung herausstellen.
Das Auftreten etlicher Akteure impliziert jedoch die Einbindung vieler Künstler und kulturell engagierter Gruppen an den Entscheidungsfindungsprozessen. Dies könnte sich jedoch, gerade im Hinblick auf die Beteiligung bisher vernachlässigter Gesellschaftsgruppen, möglicherweise als eine fatale Fehleinschätzung herausstellen.
Auf
der scheinbar offenen Bühne des Düsseldorfer Gedankenaustauschs sind tatsächlich
relativ wenige Künstler und neue Vertreter der in dieser Stadt glücklicherweise
so vielfältig agierenden Kunstgruppen und Projekte zu sehen.
Es wundert daher, dass erneut diejenigen Aktionisten für vermehrte finanzielle Förderung von Kunst plädieren, die auch vor dem Machtwechsel im Düsseldorfer Rathaus bereits mit vielfältigem Elan für die Umsetzung ihrer Pläne Sorge trugen.
Es wundert daher, dass erneut diejenigen Aktionisten für vermehrte finanzielle Förderung von Kunst plädieren, die auch vor dem Machtwechsel im Düsseldorfer Rathaus bereits mit vielfältigem Elan für die Umsetzung ihrer Pläne Sorge trugen.
Ist
hier wirklich eine offene Diskussion zu Kultur und Teilhabe aktiviert worden
oder
entsteht nur eine neue Verschlüsselung für konzentrierte Formen des kulturellen Lobbyismus in Düsseldorf?
entsteht nur eine neue Verschlüsselung für konzentrierte Formen des kulturellen Lobbyismus in Düsseldorf?
Wieso
eigentlich spricht die Düsseldorfer Künstlerschaft nicht erst einmal
miteinander, sondern stellt sich gleich der Politik zur „Entwicklung der
Kultur“ zur Verfügung?
Im besten Fall: gut gemeint ist nicht immer auch zu Ende gedacht.
Im besten Fall: gut gemeint ist nicht immer auch zu Ende gedacht.
Neue und konkrete Orte nicht nur für gedanklichen Austausch gibt es dabei längst:
Der
denkmalgeschützte Gerresheimer Bahnhof steht z.B. als Forum für Kunst,
Experiment und Teilhabe seit Monaten mit über 350 qm und angeschlossener Gastronomie
für regelmäßige Diskussionen zwischen Kultur, Politik und Wirtschaft kostenfrei
zur Verfügung.
Gedacht
als künstlerische Intervention und gemeinnützige Initiative, ist dort jederzeit
ein offenes Forum möglich, das Aktionen, Gespräche und Projekte auch der
Düsseldorfer Künstlerschaft erwartet.
Warum taucht ein solches Projekt nicht in der Diskussion auf?
Vielleicht weil neuere Modelle als die der permanenten Kunst-Förderung nicht diskutabel sind?
Warum taucht ein solches Projekt nicht in der Diskussion auf?
Vielleicht weil neuere Modelle als die der permanenten Kunst-Förderung nicht diskutabel sind?
Projekte
sind offenbar schon da, Foren längst vorhanden.
Sie werden jedoch nicht genutzt, nicht gefordert, als solche nicht besprochen, obwohl diese freie Initiative in einem kulturell als vernachlässigt einzustufenden Stadtteil des Bezirks 7 liegt.
Sie werden jedoch nicht genutzt, nicht gefordert, als solche nicht besprochen, obwohl diese freie Initiative in einem kulturell als vernachlässigt einzustufenden Stadtteil des Bezirks 7 liegt.
Ist
Offenheit und Sach-Kompetenz im Büro des Bürgermeisters noch deutlich zu
spüren, agieren
jene der Kultur angeschlossenen Ämter mit missverständlicher und oft zerstörerischer Langsamkeit.
Auch ein Gespräch darüber muss ohne Angst vor Ausgrenzung geführt werden können.
jene der Kultur angeschlossenen Ämter mit missverständlicher und oft zerstörerischer Langsamkeit.
Auch ein Gespräch darüber muss ohne Angst vor Ausgrenzung geführt werden können.
Einige
Fragen bleiben zurück:
Was
sind die tatsächlichen Ziele der neuen Diskussionskultur?
Warum wird nicht mit allen Künstlern und Kulturschaffenden gesprochen?
Warum wird nicht mit allen Künstlern und Kulturschaffenden gesprochen?
Warum
sind bei dem oft zu Gehör gebrachten Begriff der „gesellschaftlichen Teilhabe“
so viele Künstler gar nicht mit im Boot?
Warum
wird nicht über ganz neue Modelle der Förderung nachgedacht, die nicht zu einer
zusätzlichen Belastung des Finanzhaushalts führen?
Führt
eine gezielte Unterstützung von einzelnen Kunstsparten nicht weg von
gesellschaftlicher Teilhabe und hin zu einer spezialisierten Klientelförderung?
Waren wir nicht schon weiter?
i.A. Carsten Reinhold
Schulz, Kurator Kulturbahnhof-Gerresheim, Düsseldorf, 09.06.2015