Sonntag, 13. Dezember 2009

Hilft eine grüne RAF?





















Vorgestern erhielt die Redaktion von einem Briefwechsel Kenntnis, der sich auf die verstärkte Neu-Gründung von militanten, ökologisch orientierten Kampf-Organisationen in Deutschland bezieht. Das Bundesinnenministerium ist bereits seit einiger Zeit in Sorge, daß solche, an Guerrilla-Taktiken, al-Kaida-Methoden und modernsten Internet- und Hackertechniken geschulten konspirativen Gruppen für eine weitere elementare Werteveränderung sorgen könnten. Dieser Weg führt von der Kultur des wirtschaftlichen Wachstums um jeden Preis weg – hin zu fundamentalen Überlebensstrategien unserer Spezies und des menschlich verantworteten Lebens auf der Erde. Das politische Klima ist für den wichtigen Rückhalt, den solche Organisationen in der Bevölkerung brauchen, äußerst günstig. Gegenüber den sechziger bis achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts, fällt bei den jetzt institutionalisierten Kampfgruppen keine Entfremdung, sondern eine Annäherung an die sogenannte Volksmeinung auf. Daran ändert wohl selbst die Bildzeitung nichts mehr. Es scheint, die Politik hat tatsächlich den letzten Kredit verspielt, indem sie jahrelang durch Täuschungen und Vertuschungen die Verursacher der Klimakatastrophe geschützt und gefördert hat – entgegen allen fortwährenden Beteuerungen. Es setzt sich bei großen Bevölkerungsgruppen zur Zeit die Erkenntnis durch, daß auch demokratisch gewählte Regierungen nicht die Interessen eines Volkes vertreten, wenn sie dafür sorgen, dass nachfolgende Generationen keine oder substantiell verschlechterte Lebensgrundlagen haben. Daran gekoppelt dürfte dann, vermutlich zu Recht, der sofortige Verlust der Regierungsverantwortung sein. Zu jeder Kultur gehört immer der Konsens darüber, was ihr wichtig ist. An diesen gemeinschaftlichen Abmachungen, die demnächst möglicherweise nicht mehr in den Parlamenten gefunden werden, müssen sich Regierungen in Zukunft messen lassen. Können herrschende politische Interessengruppen dies nicht erkennen und umsetzen, werden sie wohl in nicht allzu ferner Zukunft zu Entscheidungen gezwungen werden. Diese Szenarien und ihre Machtmittel scheinen sich gerade auszuformen. Was war noch mal die APO?

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1 Kommentar:

  1. Interessanter Blog!
    So weit wie eine grüne RAF hatte ich noch nicht gedacht - und der Schrecken der RAF ist mir noch zu präsent (auch wenn ich zu jung war damals um Hintergründe zu verstehen oder zu wissen wer die APO war).
    Aber jetzt wo ich die immense Ohmacht erfahre angesichts einer Wirklichkeit die von Leuten regiert und beherrscht wird, die dumm, dreist und gewissenlos sind - da kann ich etwas besser verstehen, was damals Menschen dazu brachte zu den Waffen zu greifen.
    Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass die neue "ausserparlamentarische" Organisation auch neue - gewaltfreie - Wege finden wird.

    Grüße, Nathalie Bromberger (und danke fürs Aufnehmen in die Blogroll).

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