Samstag, 5. Dezember 2009

BMW macht sich lächerlich.























Der BMW im Advent 2009.
So könnte eine wundervolle Teilgeschichte einer bekannten Automobilmarke beginnen, vielleicht mit einer Hinwendung zum Besinnlichen – sofern dies bei den zum größten Teil kulturell zwielichtigen BMW-Fahrern vorstellbar ist. Aber ist der Ruf erst ruiniert ... Dies hat man sich auch in der Werbeabteilung von BMW gedacht und sammelt eine Riege von abgrundtief-fadenscheinigen Hobby-Gestaltern in einer Art öffentlichem Adventskalender ein. Er ist ein fantastisches Beispiel dafür, wie unter dem Deckmantel von Kultur- und Kinderhilfe nicht nur Begriffe aus dem alten Haus der Kunst und Qualität mehrere Stockwerke tief heruntergefahren und damit vollständig ihrer gesellschaftlichen Relevanz enthoben werden, sondern es wird perfekt nachvollziehbar, wie sich das Verhältnis von Kunst und werblicher Patenschaft mittlerweile darstellt. Natürlich kennen wir alle das früher noch verheimlichte Spiel der Nutzbarkeit und Anbiederung an künstlerische Felder, sei es von Seiten des Staates oder der Wirtschaft. Aber es wird sichtbar hemmungsloser offenbar und erfüllt in der hier gezeigten Dimension mit einem Gefühl, das dem starken Ekel durchaus vergleichbar ist.
Das Schlimme ist jedoch, dass sich der Verdacht bei jedem Menschen mit auch nur durchschnittlichem Kunstverstand regt, hier sind Menschen mit Moneten in kulturellen Feldern unterwegs, denen Niveau und eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Ihrem Tun vollständig gleich gültig ist. Eine Ansammlung schlechter Dinge wird ja durch eine zusätzliche Ansammlung von unterstützenden Firmen und Sternchen nicht besser. Der gute Zweck heiligt hier auf keinen Fall die Mittel, sondern erscheint wie die Grundlage eines grösseren Problems. Auf den Punkt gebracht:
Kulturlosigkeit lässt Kinder hungern und mönströse Adventskalender sind der Beginn davon. Danke BMW. Lieber selber spenden.

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