Montag, 6. September 2010

Reaktionärer Blödsinn: das Holocaustdenkmal für Homosexuelle






















Auch wenn das alles schon ein wenig her ist. Es sollte uns weiter beschäftigen. Das Zustandekommen solcher Erinnerungsungetüme ist politisch abenteuerlich und aus meiner Sicht bitter für alle kulturell engagierten und interessierten Menschen, sowie auch für diejenigen, die in Trauer an ermorderte und gequälte Freunde oder Verwandte zurückblicken auf die Horrorzeit der Nazis und die zugehörigen Folgen. Der augenscheinliche Inhalt dieser Skulptur ist banal bis einseitig zu nennen, alle plakativen Verweise auf die sexuelle Ausgrenzung zum Trotz. Ich vermisse schmerzlich eine künstlerische Haltung, eine persönliche Handschrift, eine Emotion, die nicht mittels einer reaktionärer Begriffsdeutung gesellschaftliche Klischees über schwule Männer hofiert. Solche Denkmäler müssen unbedingt darüber hinausweisen. Der isolierte und bestenfalls akademische Zugang zur Tragödie einer Vernichtung von Menschen aus rassistisch-sexuellen Motiven bleibt im Klischee stecken und bezeugt höchstens einen kleinen Ausschnitt aus schwuler Lebenswirklichkeit (die übrigens freiwillig fortbesteht) und bietet ansonsten viel formal retuschierte Leere. Wenn eine erklärende Plakette dran ist wird man wohl trotzdem hingehen. Wenn man sich jedoch die Entwürfe der anderen Künstler ansieht, die in der Berliner Akademie der Künste ausgestellt waren und die auch so illustre Namen wie Wolfgang Tillmanns und Isa Genzken auswiesen wird einem erst richtig Angst und Bange. Gerade ihre Arbeiten sind an Arroganz und Dummheit kaum zu überbieten.
Deutschland deine Künstler … (sind mit den Gedanken woanders).

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