Samstag, 9. Januar 2010

Klischee-Routine Ruhrgebiet























Grundsätzlich sind wir alle begeistert, wenn untergehende Industriestandorte zu Hot-Spots der Kultur umfunktioniert werden. Der Duft leichtfertig aufgegebener Chancen steigt jedoch auf, wenn sich die Highlights der Kulturregion 2010 nicht in kritischen und weiterführenden Kontroversen ausbilden, sondern in Ausweidungen der altbekannten Klischeeroutine. Sollte jemand ernsthaft glauben, dass sich die finanziell vollkommen ausgebrannten Städte im Gebiet der Ruhr durch ein weiteres Regionalmuseum und Konzerte von westfälisch sprechenden Komikern wieder aufforsten ließen? Man greift auf die Kultur nur aus einem Grund zurück: weil sie immer noch da ist. Weil sie, bei aller Leere, das ist, was sich politisch noch in nutzbare Münze umschlagen lässt. Letztendlich, um nicht das ganze Gebiet in Aufruhr und Brandstiftung enden zu lassen.
Man darf von der Politik erwarten, das sie Menschen und Strukturen fördert die wirkende Idee tragen können. Dann bildet sich Kultur von ganz alleine. Ob der umgekehrte Weg als Versuch funktioniert, darf bezweifelt werden.
Da braucht es bestimmt nicht die immergleichen Fernsehgesichter, die sich medial auch mal als einige Ruhrgebietsfamilie neu erfinden will. Und wer singt? Richtig! Grönemeyer. Wer hätte das gedacht? Fritz Pleitgen sicherlich.
Man-kriegt-wohl-die-Kultur-die-man-verdient, woll …

ZEIT Artikel zur Ökologie des Ruhrgebiets.

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