Donnerstag, 29. Juli 2010

Burkhard Eikelmann meets Peter Karbstein






















Die Kunst wohnt mittlerweile ganz woanders. Das haben wir in früheren Beiträgen schon deutlich gemacht. Daher ist eine direkte, gemeinsame Kooperation zwischen Auktionshaus und Galerie, wie in diesem Fall bei der aktuellen Sommerverkaufsaktion von Eikelmann und Karbstein, im Rahmen des heutigen Kunstmarktverständnisses als völlig normal anzusehen. Die Aufmachung des Auktionskataloges ist bunt, sehr niederschwellig (siehe Bild oben) und in bester Flyertradition im kompletten Anti-Design gestaltet. Ein Einstieg in den Sammlermarkt, gerade um die alten Bekannten, wie Roy und Ramos bis hin zu den Richters und Polkes herum, scheint für jedermann machbar. Angst vor zu viel Intellektuellität und Vorbildung in den Galerie-Gesprächen braucht man bei Besuchen in der Eikelmannschen Galerie wohl nicht zu haben. Hier möchte jemand viele Bilder, egal welcher Provenienz an möglichst alle die zu Hause sind verkaufen. Das dürfen Galerien. Daran ist nichts Verwerfliches. Bei einigem Nachdenken könnte man diese Haltung sogar als ehrlicher empfinden als die vieler anderer Galerien, die mit angehäuften kunstgeschichtlichen Bezugsebenen in Ihren Produkten (diesen Ausdruck benutze ich bewußt) für interessante Desorientierung und Anerkennung beim heimischen Kunstverein zu sorgen versuchen. Aus irgendeinem Grund hat die Galerie Eickelmann bei den sich ernster nehmenden Galerien in Düsseldorf einen erstaunlich zweifelhaften Ruf ...  Das könnte an dieser Form der Direktheit liegen, die einfach sagt: sucht Euch einen Namen aus, hier ist das bunte Bild dazu und dann her mit der Kohle. Dabei ist das grosses Kino: Ausverkauf des Popterroirs. Runter mit den Preisen. Terror und Auflösung. Teures billig. Sprachlich wäre die Verbindung zwischen Galerie und Auktionshaus eine Auklerie oder ein Galeraus. Wie gesagt, die Kunst ist sowieso woanders, was solls?
Nix wie hin: three cents off.

The Big Summer Auction
Galerie Burkhard Eikelmann
Ackerstrasse 13, Düsseldorf

Noch einfacher geht es über diesen link die Auflösung des derzeitigen Kunstsystems sichtbar zu machen. Einfach klicken. Hätten Sie den Unterschied bemerkt?

1 Kommentar:

  1. Als langjähriger Kunstsammler war ich ganz einfach neugierig auf "die Auklerie" :-) und Herr Karbstein ist für mich kein Fremder.
    Sie haben excellent erfaßt, was sich in Eickelmann's Räumen abspielt.
    McDonald-Junkies im "Schiffchen".

    Wenn man diese Kombination als Künstler kreiert, hat sie ihre Berechtung, wenn man sie jedoch aus rein pekuniären Gründen präsentiert, muss man es nicht gut heissen.

    Mit anerkennendem Gruss

    JT

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