Montag, 17. Mai 2010

Die Versuchungen eines jungen Kurators



















Formen verschleiernder Rhetorik  haben längst auch einen festen Platz im Handwerkszeug des Kurators bildender Kunst erhalten. Wie entstehen eigentlich die auratisch scheinenden Titel der großen und kleinen Kunstausstellungen? Die Würfe und grossen Gesten des Musealen? Um allen interdisziplinär Interessierten Einblicke in die Methodik dieser wichtigen und nicht zuletzt sprachlich teilweise regelrecht wunderlichen Findungsprozesse zu geben, werde ich hier mehrere unterschiedliche Titel inklusive der zugehörigen Subline veröffentlichen. Daran lässt sich vieles ablesen, z.B. die politische Ausrichtung der Museumsleitung, ohne Details interpretieren zu müssen. Entsprechende Zuordnungen und Bewertungen sind dann einfach. Versuchen Sie es nach der Lektüre selbst mit Eigenfindungen. Als Novum und Bonus werden die unten genannten Titel frei nutzbar ab dem 01.06.2010 und für ganz junge Ausstellungsmacher kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Kongruenz und Doppelung des Femininen
Die jungen Malerinnen des Bernauer Kreises

Blüten des Brachialen: Actionpainting und Körperkult.
Die frühen Serien des Ludger Horvaldson

Die Ächtung der Farbe.
Exkursionen durch die lange Herrschaft des Materials

Portrait und Selbsterhaltung.
Vierzehn Bild-Studien zu einer ungenauen Entwicklung um1980.

Trauma, Dada, Surrealismus:
das Unbewusste als Zweifelraum

Kultus und Zensus.
Die Vormundschaft der Erhabenheit.

Architektonisch orientierte Miniaturen.
Transatlantische Reliefs und Prägedrucke des 21.Jahrhundert.

Im Fremden die Zeichnung.
Bilder interdisziplinärer Distanzierung.

Flags, Constructions, Images.
Johns meets Tatlin.

Collage und Décollage:
Die obskuren Bildwelten Oswald Bidelens

Kunst als manifestierte Bewegung.
Die déformation professionelle in der aktuellen Kunst.

Brüder und Bluter.
Das Theater der Geschwister Blundhorst

L’ Harsch Gummé
Fetischbilder als Kulturtechnik der Unterdrückung

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